Bayerische Laufzeitung, 12. August 2023
Heute vor 40 Jahren: Patriz Ilg – ein Hindernis Weltmeister aus Deutschland
Heute klingt es wie eine Sensation, dass ein Deutscher über die 3000 m Hindernis zum Weltmeistertitel läuft. Denn mittlerweile spielen nur noch Läufer aus Kenia und Äthiopien die dominierende Rolle auf dieser Strecke. Eine verdammt schwierige, wie alle wissen, die es einmal probiert haben. Zum einen mit Tempo auf der Mitteldistanz, zum andern aber 28 Hindernisse und 7 mal der Wassergraben, die im Wege stehen und möglichst schnell überwunden werden sollen. Nicht nur eine Mutprobe, auch eine Kraftprobe.
Am 12. August 1983 wurde Patriz Ilg über seine Paradestrecke Weltmeister! Ein Jahr zuvor hatte er sich schon den Europameistertitel geholt. Favoriten waren zu dem Zeitpunkt aber andere. Der Amerikaner Henry Marsh, der Pole Boguslaw Maminski, die Kenianer Kip Rono und Tuwei. Doch die Kenianer hatten keine Chance gegen den Polen Bogusław Mamiński mit 8:17,03 min. und den Briten Colin Reitz mit 8:17,75 min. Und schon gar nicht gegen unseren Weltmeister Patriz Ilg, der in 8:15,06 min. den Lauf seines Lebens hinlegte. Wie immer technisch brillant und mit einem Kämpferherzen ausgestattet, der ihn bis heute zu einem „Läuferdenkmal“ macht.
Mit diesem Husarenritt wurde Ilg noch im selben Jahr von Bundespräsident Carstens mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.