Hofer und Kessler triumphieren beim Half Marathon Meran-Algund

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Bayerische Laufzeitung, 1. Mai 2022

Von Hannes Kröss

Hofer und Kessler triumphieren beim Half Marathon Meran-Algund

Meran, 1. Mai 2022 – Vorjahressieger Michael Hofer und Lokalmatadorin Julia Kessler haben am Sonntag bei perfektem Laufwetter die 28. Ausgabe des Frühjahrsklassikers in der Passerstadt für sich entschieden. Hofer bewältigte die 21,097 Kilometer in starken 1:07.43 Stunden, während für Trail-Spezialistin Kessler die Stoppuhr nach 1:22.31 Stunden stehenblieb. Insgesamt nahmen rund 600 Athletinnen und Athleten am Laufspektakel in Meran teil, das den Teilnehmenden neben der Halbmarathon-Distanz auch eine 12,5 Kilometer lange Strecke bot.   

Michael Hofer wurde seiner Favoritenrolle beim Half Marathon Meran-Algund in souveräner Manier gerecht. Der 26-jährige Titelverteidiger vom ASV Deutschnofen, der vor fünf Wochen beim Halbmarathon in Kaltern den zweiten Platz belegt hatte, lieferte sich auf den beiden Schleifen von Meran nach Algund und wieder zurück einen packenden Fight mit David Andersag aus Kardaun. Zwischen Kilometer 15 und 16 in der Langen Gasse setzte Hofer in der Steigung schließlich die entscheidende Attacke und gewann den 28. Half Marathon Meran-Algund mit der starken Zeit von 1:07.43 Stunden. Damit war Hofer 15 Sekunden langsamer als bei seinem Triumph im Vorjahr. Andersag, Athlet vom ASC Berg, erreichte am „Tag der Arbeit“ hingegen nach 1:08.24 Stunden das Ziel. Rang drei nahm mit dem Schleiser Matthias Agethle vom Sportler Team ein weiterer Südtiroler ein. Ihm stand eine Zeit von 1:10.58 zu Buche.

„Ich bin sehr zufrieden, denn die Strecke hier ist nicht gerade einfach. Das Teilnehmerfeld war wirklich stark und auch das Wetter mit ganz leichtem Regen zu Beginn und Temperaturen um 10, 12 Grad war für uns Läufer optimal. Deshalb konnten wir ordentlich ‚ziehen‘. Die Halbmarathon-Saison ist jetzt für mich erst einmal zu Ende und ich werde jetzt vermehrt auf kürzeren Distanzen, etwa bei den Dorfläufen oder Straßenrennen in anderen italienischen Regionen, anzutreffen sein“, sagte Sieger Hofer im Ziel. Der Sarner Hannes Rungger (ASC Lauffreunde Sarntal Raiffeisen) belegte hinter Pasquale Rutigliano – Italienmeister über 50 Kilometer – den fünften Platz.

Start-Ziel-Sieg für Julia Kessler

Bei den Frauen glänzte Julia Kessler aus Meran, die zu den stärksten Trail-Läufern Italiens zählt. Die 28-Jährige vom Sportclub Meran ließ ihr Potenzial aber auch im Flachen aufblitzen, absolvierte die 21,097 Kilometer in 1:22.31 und stellte damit eine neue, souveräne persönliche Bestleistung auf. „Dieser Sieg kommt völlig überraschend für mich. Ich war vor vier Jahren schon einmal hier am Start und bin im Krankenhaus aufgewacht. Damals war ich völlig unerfahren, hatte mich nicht entsprechend vorbereitet, bin das Rennen viel zu schnell angegangen und schließlich dehydriert. Heute hat es mich vor meinen Fans, vor meinen Freunden total inspiriert. Ich bin noch nie unter 1:30-Stunden gelaufen, auch nicht im Training“, sagte Kessler, die vor vier Jahren vom Kampfsport (Yoseikan Budo) zum Laufen gekommen war.

Über Platz zwei beim Halbmarathon in Meran durfte sich Natalie Andersag (ASC Berg) freuen, die die Ziellinie am Kurhaus nach 1:26.13 Stunden passierte und damit 23 Sekunden schneller war als die Österreicherin Denise Neufert. Mit ihrer Zeit war Andersag übrigens eine halbe Minute schneller als vor fünf Wochen in Kaltern, wo sie den dritten Rang erreicht hatte.

Giacomelli und Dallio gewinnen den Fitness Run

Den 12,5 Kilometer langen Fitness Run entschied Giuliano Giacomelli (GS Valsugana Trentino) für sich. Er verwies Roberto Tomio (US Cornacci Tesero) und Manuel Padoeller auf die Ehrenplätze. Bei den Frauen setzte sich Giulia Dallio (Atletica Valle di Cembra) durch. Sie gab Elektra Bonvecchio (Atletica Trento) und Christin Crusius aus Deutschland das Nachsehen.

Zufriedene Gesichter gab es nach Eintreffen der letzten Teilnehmer nicht nur bei den erfolgreichen Laufsportlerinnen und -sportlern, sondern auch bei OK-Chef Martin Sanin. „Wir haben heute ein tolles Lauf-Fest gesehen, das wir nach zwei Jahren Pandemie erstmals wieder unter so gut wie ‚normalen‘ Umständen abwickeln konnten. Mein Dank geht an die vielen freiwilligen Helfer und unsere Sponsoren, die wesentlich sind, um eine Veranstaltung wie den Half Marathon Meran-Algund erfolgreich abwickeln zu können. Gratulation auch an die Siegerinnen und Sieger, die starke Leistungen gezeigt haben“, sagte ein sichtlich zufriedener Martin Sanin.   

Die Südtiroler Top7-Laufserie legt nun eine kurze Pause ein und wird in zweieinhalb Monaten am Samstag, 16. Juli mit dem Reschenseelauf fortgesetzt.  

Half Marathon Meran-Algund, Ergebnisse Männer:

  1. Michael Hofer ITA/ASV Deutschnofen 1:07.43
  2. David Andersag ITA/ASC Berg 1:08.24
  3. Matthias Agethle ITA/Sportler Team 1:10.58
  4. Pasquale Rutigliano ITA/Bitonto Runners-Amici di Marco 1:11.21
  5. Hannes Rungger ITA/ASC LF Sarntal Raiffeisen 1:11.33

Ergebnisse Frauen:

  1. Julia Kessler ITA/Sportclub Meran 1:22.31
  2. Natalie Andersag ITA/ASC Berg 1:26.13
  3. Denise Neufert AUT/Hellblau Powerteam 1:26.36
  4. Joana Lucaci ITA/GP Parco Alpi Apuane 1:26.40
  5. Andrea Schweigkofler ITA/Sportclub Meran 1:27.07

Half Marathon Meran-Algund, alle Sieger im Überblick

1994: Simon Lopuyet KEN/1:02.35 Stunden – Simona Staicu HUN/1:13.05

1995: Barnaba Korir KEN/1:04.25 – Simona Staicu HUN/1:15.59

1996: Abel Gisemba KEN/1:02.12 – Martina Ivanova RUS/1:14.32

1997: Elija Lagat KEN/1:03.21 – Irina Yagodina RUS/1:13.48

1998: Christopher Cheboiboch KEN/1:02.22 – Margareth Okayo KEN/1:12.34

1999: Joseph Waweru KEN/1:02.01 – Ludmila Petrova RUS 1:16.36

2000: Michael Kite KEN/1:01.42 – Margaret Altundonyang KEN 1:12.56

2001: Anthony Korir KEN/1:04.10 – Agnes Jakab HUN/1:16.43

2002: Paul Kanda KEN/1:00.55 – Maria Cocchetti ITA/1:14.25

2003: Philip Manym KEN/1:01.14 – Rita Jeptoo KEN/1:11.30

2004: Elijah Nyabuti KEN/1:02.45 – Deborah Mengich KEN/1:13.12

2005: David Kipruto KEN/1:03.02 – Jane Ekimat KEN/1:12.55

2006: Elijah Nyabuti KEN/1:03.15 – Sylvia Kibet KEN/1:13.46

2007: Elijah Nyabuti KEN/1:03.20 – Petra Kaminkova CZE/1:15.14

2008: Jackson Kirwa KEN/1:01.31 – Beatrice Jepchumba KEN/1:13.37

2009: Collins Tanuik KEN/1:01.28 – Helah Kiprop KEN/1:12.42

2010: Toroitsch Martin Kitiyo UGA/1:02.54 – Zakia Mohamed Mrisho TZA/1:11.23

2011: Edwin Kipyego KEN/1:04.11 – Soumiya Labani MAR/1:13.51

2012: Hannes Rungger ITA/1:08.23 – Soumiya Labani MAR/1:15.22

2013: Hannes Rungger ITA/1:09.19 – Kathrin Hanspeter ITA/1:22.58

2014: Hannes Rungger ITA/1:09.11 – Kathrin Hanspeter ITA/1:16.35

2015: Jbari Khalid ITA/1:11.13 – Kathrin Hanspeter ITA/1:18.51

2016: Massimo Leonardi ITA/1:10.40 – Sabine Fischer SUI/1:20.25

2017: Jbari Khalid ITA/1:09.09 – Sabine Fischer SUI/1:18.07

2018: Markus Ploner ITA/1:09.36 – Sabine Fischer SUI/1:19.57

2019: Ousman Jaiteh GMB/1:08.58 – Andrea Weber AUT/1:24.16

2020: im Zuge der Covid-19-Pandemie abgesagt /annullata a causa della pandemia Covid-19

2021: Michael Hofer ITA/1:07.28 – Arianna Lutteri ITA/1:23.27

2022: Michael Hofer ITA/1:07.43 – Julia Kessler ITA/1:22.31

 

 

Weiteres Programm der Top-7-Laufserie 2022

Samstag, 16. Juli 2022: Reschenseelauf

Samstag, 27. August 2022: Südtiroler Erdäpellauf

Sonntag, 25. September 2022: Soltn-Berghalbmarathon

Samstag, 22. Oktober 2022: AgeFactor-Run Branzoll